Ankommen – daheim fühlen

Inzwischen sind wir anderthalb Tage in Tansania, Zeit für eine erste Meldung. Am Freitag Abend sind wir bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in Stuttgart ins Flugzeug gestiegen. Auch bei der Zwischenlandung in Zürich war es nicht wärmer, so dass die Maschinen vor dem Start jeweils enteist werden mussten, was letztlich zu gut einer halben Stunde Verspätung führte. So sind wir erst kurz nach 9 Uhr morgens am Samstag am Kilimanjaro International Airport gelandet – bei schnuckeligen 23°C und 70% Luftfeuchtigkeit. Und unsere Abholung war natürlich trotz meiner Ankündigung, dass wir frühestens um 10 Uhr durch Passkontrolle und Gepäckabholung durch seien, schon kurz nach 8 Uhr am Flughafen und stand sich die Beine in den Bauch.

Auch dem Weg vom Flughafen nach Kirua gab es noch einen Zwischenstopp in Moshi, um ein bisschen Bargeld und SIM-Karten zu besorgen. So war es schon halb zwei, bis wir im Gästehaus ankamen, wo Monica mit dem Frühstück(!) auf uns wartete, das sie kurzerhand zum Brunch erweiterte. Da war es dann, dieses Gefühl: Ankommen und daheim fühlen.

Da wir alle samt dann dich recht erschöpft waren, gab es am Samstag Abend nur noch einen kurzen Spaziergang zum Krankenhaus, um von dort oben den Sonnenuntergang zu genießen.

Den heutigen Sonntag begannen wir mit einem ausgiebigen Frühstück, ehe es zu Fuß die drei Kilometer zur Kirche ging. Da Dreikönig in Tansania kein Feiertag ist, würde das Hochfest am heutigen Sonntag gefeiert, die Messe dauerte fast zwei Stunden und endete dann mit dem Sternsingern vertrauten „Gloria in excelsis deo“, aber halt mit den Strophen auf Suaheli.

Da wir vor der Messe noch Dr. Emmanuel Kimei, den leitenden Arzt des St. Monica Hospitals trafen, vereinbarten wir für 16 Uhr ein Treffen am Krankenhaus. Er führte uns durch das Gebäude und zeigte uns zum Schluss die neue Mutter-Kind-Station, die wir im Frühjahr 2024 in Betrieb nehmen konnten. Welche Freude, da eine junge Mutter mit ihren gerade mal zwei Tage alten Zwillingsmädchen zu sehen.

new born twins
Dr. Kimei und die junge Mutter

Ein wunderbares Gefühl, dass der Einsatz, hierfür Geld zu sammeln, sich ganz konkret so positiv auf diese Frau und ihre Babys auswirkt. Beseelt machten wir uns auf den Heimweg und warfen nochmal einen Blick hinauf zum Gipfel des Kilimanjaro-Massivs. Und es fühlt sich an, wie daheim angekommen zu sein.

Das St. Monica Hospital überstrahlt vom leuchtenden Kibo

1 Gedanke zu „Ankommen – daheim fühlen“

  1. Liebe Bundesbrüder, lieber Martin, ich bin in Gedanken bei euc, das ist ein wunderbares Gefühl von Bundesbrüderlichkeit! Asante sane, Euer Franz Josef

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