Final destination

Der letzte Abend in Kirua. Morgen Mittag werde ich hier abgeholt und es geht zum Flughafen und dann zurück nach Deutschland.

Mir wurde gesagt, der letzte Beitrag hatte einen vielleicht zu negativen Touch. Es könne der Eindruck entstehen, hier sei alles schlecht und dass die Leute dann hinterfragen würden, ob es sich überhaupt lohnen würde, hier her Geld zu spenden. Sollte dieser Eindruck entstanden sein, dann ist das völlig falsch. Die Menschen hier im Krankenhaus, in der Schule, in den Foundations KCCF und SKES machen eine großartige Arbeit.

Ist hier alles perfekt? Natürlich nicht, denn dann wäre unsere Unterstützung ja gar nicht nötig. Und es passieren auch Fehler, es sind schließlich Menschen, die hier wirken. Aber es ist mit Sicherheit auch nicht alles schlecht. Im Gegenteil, das meiste ist sogar sehr sehr gut. Dass es ein paar Stellschrauben gibt, an denen man etwas verbessern könnte (oder vielleicht auch nur, an der jemand mit deutscher Gründlichkeit meint, etwas zu verbessern zu sehen), ist doch völlig normal. Jede und jeder hier ist mit Herzblut dabei und gibt sein und ihr Bestes. Dass man dabei auch mal an die eigenen Grenzen stößt, das ist einfach so. Bei uns heißt es „Lebenslanges Lernen“. Das ist hier nicht anders, jede und jeder verbessert sich und damit die Projekte jeden Tag ein kleines bisschen.

Gestern habe ich in der MEMA School vorbeigeschaut. Es sind gerade Weihnachtsferien, d.h. keine Schüler, dafür einige Bauarbeiter. Es wird gerade ein weiteres Gebäude mit Klassenräumen errichtet. Bis zum Schulstart am 17. Januar wird es noch nicht fertig sein, aber Ende Februar sollten die neuen Räume bezogen werden können, so dass dann genug Platz für alle Klassen ist. Aber damit ist es dann nicht getan. Wie bei der Sitzung mit dem KCCF Board festgestellt wurde, fehlt es an einer Dining hall und am Playground. Und auch das Schlafgebäude ist noch nicht verputzt, wenn auch schon voll in Betrieb auf inzwischen zwei Stockwerken.

Heute war ich schließlich ein letztes Mal (für diese Reise) am Krankenhaus, hab die Baustelle der Mitarbeiterappartments angeschaut und eine letzte Runde gedreht.

EInfache Einzimmer-Appartments mit zusätzlicher Küche und Bad

Tja und dann ging es ans Abschiednehmen. Vincent meinte, sie würden alle weinen, wenn ich gehe, aber da hat er sich Gott sei Dank geirrt. Es waren einfach nochmal schöne Gespräche und Momente mit Irene, Gregory, Anna, Sia und all den anderen. Ich bin dankbar für die vergangenen 10 Tage. Manches lässt mich kopfschüttelnd oder irritiert zurück, anderes einfach nur sehr, sehr glücklich. Da ist insbesondere die Silvesterfeier zu nennen. Für mich bisher einmalig und wohl auch für die Mitarbeiter im Krankenhaus ein Erlebnis, an das sie noch gerne zurückdenken.

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