Lasst uns feiern!

Es ist soweit, alles ist gerichtet. Die Zelte für die Gäste stehen, das Essen ist auf dem Feuer und die Moderatoren haben sich in Schale geworfen. Fehlen nur noch die Gäste.

Die Einwohner aus Kirua, insbesondere die Schülerinnen und Schüler treffen nach und nach ein. Nur die „Regional Commissioner of Kilimanjaro“ fehlt. Die Dame verspätet sich mal locker um 90 Minuten, was den geplanten Ablauf ad absurdum führt.

alles wird geschmückt
kochen für 700 Gäste
die Moderatoren

Auch aus Deutschland, insbesondere aus Fellbach, Trier und Aachen sind einige Leute zur Eröffnung angereist.

ein prüfender Blick
Amedeus Macha und Mechthild Ritz (Kinderhilfe Moshi)

Schließlich trifft die Dame ein und wird zusammen mit Pfr. Amedeus Macha von einer einheimischen Tanzgruppe empfangen und aufs Gelände des Krankenhauses geleitet. Nach all der Hektik am Bau der letzten Tage und der Vorbereitung des Festakts kommt jetzt zum ersten Mal die afrikanische Freude zum Ausdruck, die ich mir im Hinterkopf immer ausgemalt habe. Trommeln werden geschlagen, Hörner geblasen und lauter Gesang erfüllt die Luft.

Amedeus Macha und Anna Mghwira (Regional Commissioner of Kilimanjaro, sowas wie eine MInisterpräsidentin) werden mit traditionellen Tänzen begleitet

Für die Ehrengäste gibt es eine Führung durch das Krankenhaus, also zumindest die Teile, die nicht ganz nach Baustelle aussehen. Anna Mghwira wird vom Abgeordneten des Wahlkreises begleitet und beide sind sehr angetan, was hier rein auf private Initiative auf Spendenbasis entstanden ist.

Führung für Anna Mghwira

Es folgt – wie wohl weltweit üblich – das Durchschneiden eines Bandes als Zeichen der Eröffnung.

Das Band wird durchschnitten

Und dann zeigt sich die christliche Prägung, die dieses Projekt erst möglich gemacht hat. Ein gemeinsames Gebet, bei dem das Krankenhaus unter den Schutz der heiligen Monica, der Mutter des großen Kirchenlehrers Augustinus, gestellt wurde, lies kurz andächtige Stille einkehren.

Segnung des Krankenhauses

Auch die Messingtafel, die künftig an den Eröffnungstag erinnern soll, wurde feierlich enthüllt. Und ja, sie hängt schief. Das darf man hier alles nicht so eng sehen.

Erinnerungstafel

Es folgte der Festakt mit Aufführungen der Schulen von Kirua (als Moderator hat man keine Chance. Wenn die Kinder 5 Lieder gelernt haben, dann singen die auch 5 und hören nicht nach dem dritten auf) sowie den obligatorischen Ansprachen. Anna Mghwira versprach dabei, sich dafür einzusetzen, dass die Straße bis zum Krankenhaus asphaltiert werden solle. Momentan fehlen da noch ca. 3 Kilometer.

Die Fellbacher Delegation verfolgte den Festakt aus der ersten Reihe und wurde von Pfr. Macha auch extra vorgestellt und von den Einheimischen mit freundlichem Applaus und den landestypischen Trillerlauten begrüßt.

Festakt mit diversen und teilweise sehr langen Ansprachen und Aufführungen
die Fellbacher Delegation in der ersten Reihe
ein entspannter Alfons Scheierle

So, jetzt kommt der Teil, der für Vegetarier und Veganer schwierig wird. Also notfalls hier aufhören mit lesen 😉

Nach den ganzen Reden gab es ein festliches Buffet und das Highlight dabei war eine im Ganzen gerillte Ziege, die von Amedeus Macha und Anna Mghwira dann angeschnitten wurde.
Neben Ziege gab es nach Rind, Schwein, Hühnchen, Reis, Salate, Kraut und natürlich die obligatorischen Kochbananen. Ehrlich, es war sehr lecker und wir waren hinterher alle pappsatt.

gegrillte Ziege
Amedeus Macha und Anna Mghwira tranchieren die Ziege

Die Stimmung wurde immer gelöster, insbesondere bei unserem Pfr. Amedeus Macha merkte man, dass die Anspannung der letzten Tage von ihm abfiel. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich gefragt wurde, woher ich komme und was ich so mache. Und umgekehrt lernte ich Menschen aus Kirua, Moshi, Arusha und Tanga kennen, die einfach froh sind, dass es hier jetzt dieses Krankenhaus gibt und damit die medizinische Versorgung in dieser Region einen wirklichen Quantensprung machen wird. Der tatsächliche Betrieb soll übrigens im Oktober aufgenommen werden. Bis dahin wird hier weiter gearbeitet, die verschiedenen Abteilungen eingerichtet und vorbereitet. Es gibt noch viel zu tun, aber heute haben wir ein ganz wichtiges Etappenziel erreicht. Darauf können die Menschen hier in Kirua, aber auch alle, die in Aachen, Trier und Fellbach das unterstützt haben und weiter unterstützen, wirklich stolz sein. Wir haben die Welt ein kleines bisschen besser gemacht.

Rita Ermer im Gespräch mit Anna Mghwira
gelöste Stimmung nach dem offiziellen Teil

4 Gedanken zu „Lasst uns feiern!“

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