Die heute beginnende Woche (ja, der Sonntag ist der erste Tag der Woche) steht für mich ganz im Zeichen der Unterstützung der Kirua Children Care Foundation (KCCF). Das Jahr hatte so positiv begonnen. Das Krankenhaus nahm den regulären Betrieb auf, wir konnten schon im Januar die erste Geburt dort feiern. Aber natürlich fehlt es immer noch an Ausstattung. Heute habe ich mit familiärer Unterstützung 15 PCs für das Kinderkrankenhaus St. Monica versandfertig verpackt. Diese PCs wurden uns vom Thieme-Verlag in Stuttgart Feuerbach gespendet.
Das musste alles einigermaßen stoßfest verpackt werden. Viel Luftpolsterfolie, Decken und T-Shirts mussten dazu herhalten. Am Ende hat alles in insgesamt 6 Kartons gepasst, die jetzt bei mir im Wohnzimmer rumstehen.
Aber das wird nur kurze Zeit so bleiben. Morgen wird der Container in Oeffingen angeliefert, dann können wir ihn befüllen. Die PCs sind dabei nur Beiwerk. Am wichtigsten sind die medizinischen Geräte, die wir nach Kirua schicken können, wie ein digitales Röntengerät und ein Ultraschallgerät.
Der Container ist nur wenige Tage bei uns, schon am Freitag geht er dann auf die Reise nach Tansania. D.h. in diesen Tagen müssen diese – nicht ganz leichten – Kartons nach Oeffingen und in den Container.
Das ist aber nicht alles, was sich diese Woche in Sachen KCCF tut. Am Dienstag Abend will meine Studentenverbindung, der W.K.St.V. Unitas Hohenstaufen auf einem Konvent beschließen, dem Unitas-Verband die Unterstützung der Foundation als soziales Projekt für die kommenden drei Jahre vorzuschlagen.
Und dann werde ich am kommenden Samstag unserem Verbandsvorstand auf seiner Sitzung die Foundation, das Krankenhaus und die Schulen und Kindergärten sowie die drei Fördervereine hier in Deutschland vorstellen und dafür werben, das zu unserem sozialen Projekt zu machen.
Tja, ich hoffe, dass diese Woche erfolgreich verläuft. Das wäre ein kleiner Trost dafür, dass meine Pläne, nach Weihnachten wieder nach Kirua zu reisen, wegen der Corona-Pandemie gerade auf Eis liegen. Bevor es keinen Impfstoff gibt, ist an so eine Reise eigentlich nicht zu denken. Das Infektionsgeschehen in Afrika wird bei uns medial kaum beachtet. Hin und wieder hört man mal was aus Südafrika, aber die anderen Länder tauchen da nicht auf. Wenn man dann aber direkt in Kontakt steht und nachfragt, bekommt man furchtbare Meldungen. Eine Stadt mit 200.000 Einwohnern hat jetzt schon über tausend Tote zu verzeichnen und die Infektionszahlen steigen weiter rapide an. Und bei uns regt man sich auf, wenn man mal für 30 Minuten im Schuhladen oder im Supermarkt eine Maske tragen soll. Ich möchte nicht wissen, was hier los wäre, wenn wir hier in Fellbach nicht fünf, sondern 250 Todesopfer (das wäre dasselbe Verhältnis) zu betrauern hätten.
Das Krankenhaus St. Monica hat eine räumlich getrennte Isolierstation mit der finanziellen Unterstützung aus Fellbach einrichten können. Dadurch und durch die Disziplin der Dorfbewohner war es bisher möglich, dass in Kirua selbst das Infektionsgeschehen nicht völlig außer Kontrolle geraten ist. Und wir wollen alles, was wir können, dafür tun, dass es auch so bleibt. Die Hilfe für Kirua muss weiter gehen und sie geht weiter.